wie alles anfing...

Wie es dazu kam...

Interview mit Ralf Wölfel, Entwickler und Ingenieur für Maschinenbau


„Wie kommt es dazu, dass ich Tonarme und Plattenspieler baue? Nun, diese Frage lässt sich leicht anhand meines beruflichen Wertegangs beantworten, der, gepaart mit meiner Leidenschaft für analogen Hörgenuss, zwangsläufig zum heutigen Ergebnis führt.

 

Fangen wir also mit meiner Kindheit auf dem Bauernhof an. Dort musste ich zusammen mit einem Vater immer wieder technische Lösungen finden, wenn zum Beispiel eine Erntemaschine streikte. Nun, was das Thema „technische Lösungsfindung“ betrifft, so habe ich dies im Laufe meines beruflichen Lebens kultiviert und auf eine hohe Entwicklungsstufe bringen können.

 

Doch zurück zu meiner Jugend. Angefangen hat mein Wertegang im technischen Zweig der Realschule. Nach dem Abschluss erlernte ich den Beruf des Technischen Zeichners/ heute Produktdesigner. Dort lernte ich das Erstellen normgerechter Zeichnungen. Nach der Lehre setze ich meine Schulausbilddung an der technischen Fachoberschule fort. Ich machte das Abitur und studierte allgemeinen Maschinenbau.

 

Geprägt haben mich während des Studiums die Innovationsstrategie WOIS von Prof. Dr. Linde, die mich bis zur Diplomarbeit begleitete. Auch Herr Prof. Dr. Linde selbst und seine Leidenschaft für eine strategische Herangehensweise und den Umgang beziehungsweise die Entwicklung von Ideen zu einem umsetzbaren Produkt sind für mich bis heute wegweisend.

 

Nach dem Diplomabschluss arbeitete ich als Konstrukteur im Bereich Extrusionstechnik. Im späteren Berufsleben war ich als Konstruktionsleiter für einen Bürotechnikhersteller tätig – was mir Einblicke in die industrielle Produktion von Artikeln gab, die in hoher Stückzahl gefertigt werden. Nun arbeite ich seit mehr als zwei Jahrzehnten als Konstrukteur für die Werkzeugmaschinenfabrik Waldrich Coburg, die sehr große Maschinen für die Bearbeitung von ebenso großen Präzisionsbauteilen herstellt. > Dieser Link führt zu einem Video, wo Sie eines meiner beruflichen Projekte bei Waldrich Coburg sehen können. An der Entwicklung dieser Maschine war ich beteiligt.

 

Bei einer solchen Präzisionsbearbeitung eines Werkstücks im Mikrometerbereich sind die gleichen physikalischen Effekte qualitätsentscheidend wie bei der Abtastung einer Schallplatte. Die Anforderungen im Präzisionsmaschinenbau, mit denen ich als Konstrukteur im Berufsalltag konfrontiert bin, sind identisch mit denen vom Bau von Analogtechnik wie Plattenspieler und Tonarme. Mein beruflicher Wertegang ist also ideal, um Plattenspieler und Tonarme nicht nur zu entwickeln, sonder sie sogar weiterentwickeln zu können.

 

So passierte es eines Tages, dass ich in den Besitz eines Laufwerkes kam, dem der Tonarm fehlte. Nach ausführlicher Beschäftigung mit dem Thema spornte es mich an, einen zu konstruieren. Nachdem das Werk gelungen war, gut aussah und sich bestens anhörte ist der nächste Schritt gefolgt: Ich konstruierte einen weiteren Tonarm, der zusätzlich an (m)ein vorhandenes Masselaufwerk gestellt werden kann. Es macht einfach Spaß, solche Dinge zu entwickeln. Das Konstruieren ist meine totale Leidenschaft!

 

Meine Frau Alexandra machte letztendlich den Vorschlag, daraus eine Firma zu gründen. Als selbständige Innenarchitektin, Produkt- und Grafikdesignerin hatte sie Lust, gemeinsam etwas zu erschaffen. Zusammen mit Ihr macht es doppelt Freude, an neuen Produkten zu entwickeln. Nicht nur ihre gestalterische Expertise ist mir wichtig, sie hat, ebenso wie ich, in ihrem Studium mit Prof. Dr. Linde zusammengearbeitet und deshalb sprechen wir sozusagen die gleiche Sprache bei der Ideenfindung.

 

Es wurde also aus all den Aktivitäten die Idee geboren, die Marke Ars Machinae zu gründen. Der Name bedeutet soviel wie „Die Kunst, die aus der Maschine kommt“ oder „Die Kunst, eine Maschine zu erbauen“.

 

Wir hoffen, mit unseren Produkten vielen Menschen eine Freude bereiten zu können.“


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